Diese Pressemitteilung ist im original Wortlaut, ohne redaktionelle Änderungen wiedergegeben.
Die Polizei hat mit der umstrittenen und lang diskutierten Räumung des Osterholz in Wuppertal-Vohwinkel begonnen. Die Kalkwerke Oettelshofen werden nach eigener Aussage im Anschluss mit der Rodung des über fünf Hektar großen, gesunden Mischwalds beginnen. Das Oberverwaltungsgericht in Münster hatte die Rodung freigegeben, über eine Klage eines Anwohners vor dem Bundesverfassungsgericht wurde hingegen noch nicht entschieden. Im Osterholz müssen nun etwa 1500 Bäume einer Abraumhalde für Sand, Lehm und Erdreich aus der Kalksteingewinnung weichen. Für Bürgerinnen und Aktivistinnen ein Skandal in Sachen Umwelt- und Klimaschutz. Über zwei Jahre lang protestierten sie gegen die geplante Rodung, reichten Klagen ein und diskutierten am Runden Tisch. Es dürfe nicht sein, dass mitten in der Klimakrise wirtschaftliche Einzelinteressen vor Klimaschutz gestellt werden.
„Mit der Rodung wird eine lange Auseinandersetzung im Osterholz zu Ende gehen. Auch wenn wir diese fünf Hektar Wald nicht retten konnten, haben wir den Konflikt nicht verloren. In Zukunft werden es sich Wuppertaler Firmen und die Stadtpolitik wohl zwei Mal überlegen, ob sie sinnlos unsere Umwelt zerstören. Heute protestieren wir noch einmal vor Ort gegen die Räumung und Rodung. Dabei fordern wir alle Beteiligten auf gewaltfrei vorzugehen. Vorgänge, wie sie unter anderem im Hambacher Forst dokumentiert wurden, dürfen sich auf gar keinen Fall wiederholen. Wir fordern weiterhin: Osterholz bleibt!“, sagt Arian Gaubig, Sprecher von Fridays for Future Wuppertal
Auch Aktivist*innen und auch der grüne Oberbürgermeister Uwe Schneidewind fordern, dass sich die rechtlichen Rahmenbedingungen auf Landes- und Bundesebene verändern, um dafür zu sorgen, dass solche Waldrodungen zukünftig nicht mehr möglich sind.
“Dass Wälder wie das Osterholz heute noch Abraumhalden, Autobahnen oder der Kohlegewinnung weichen müssen ist ein skandalös und zeigt, dass diese Krise immer noch nicht ernst genug genommen wird. Gesunde Mischwälder sind elementar wichtig in unserem Kampf gegen die eskalierende Klimakrise. Sie speichern nicht nur enorm viel CO2, sondern sie schützten uns auch vor den dramatischen Folgen der Klimakrise. Solche Wälder sorgen für Regen und kühlere Temperaturen in Hitzesommern und sind Lebensraum für etliche Arten und daher unverzichtbar, für den Erhalt unserer Ökosysteme. Es ist also offensichtlich, dass wir diese Wälder schützen müssen, anstatt sie zu Zerstören und so die Klimakrise weiter zu befeuern.”, sagt Sina Bublies, Sprecherin von Fridays for Future Wuppertal.
Auch wir rufen heute Abend um 18 Uhr zur Demo am Bahnhof Vohwinkel gegen die Rodung auf.
Merkwürdige Losung: Müll statt Wald
Irgendwie hat die grüne Regierung etwas nicht verstanden